BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kommission will die Arbeitsbedingungen von Internet-Plattformarbeitern verbessern. Dafür hat sie am Mittwoch einen Austausch mit Gewerkschaften und Vertretern von Arbeitgebern gestartet. Es geht um Dienstleistungen, die über digitale Plattformen wie Lieferando oder Uber vermittelt oder erbracht werden. Zwar seien durch diese Angebote im Internet neue Arbeitsplätze entstanden, "allerdings sind bei bestimmten Arten von Plattformarbeit die Arbeitsbedingungen durchaus prekär", teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit.

"Wir müssen dafür sorgen, dass diese neuen Formen der Arbeit nachhaltig und fair bleiben", sagte Kommissionsvize Margrethe Vestager. Bis Ende des Jahres will die EU-Kommission eine Gesetzesinitiative vorstellen. Die Brüsseler Behörde betonte, dass der nun gestartete Austausch ergebnisoffen sei und dessen Resultate eine entscheidende Rolle spielen sollen.

Plattformvermittelte Arbeit ist im Alltag zunehmend präsent - etwa durch Essenslieferanten, Fahrdienste und Haushaltsdienstleistungen, aber auch durch Online-Arbeit wie Textarbeit oder Programmierung. Nach früheren Angaben des Bundesarbeitsministeriums stellt plattformvermittelte Arbeit "noch kein Massenphänomen dar und ist für viele Plattformtätige ein Nebenverdienst". Es werde erwartet, dass Plattformtätigkeiten weiter zunehmen werden und sich diese Zunahme sehr rasch vollziehen könnte. Nach Zahlen der EU-Kommission von 2020 haben im Jahr 2018 laut dem Arbeitsministerium 12 Prozent der erwerbsfähigen Personen in Deutschland schon einmal Plattformarbeit ausgeübt. Das entspreche etwa 5,6 Millionen Personen./mjm/DP/mis

Quelle: dpa-Afx