BERLIN/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Airlines sollen ihre Start- und Landerechte künftig wieder stärker nutzen müssen, um diese nicht zu verlieren. Die EU-Kommission schlägt vor, ab dem 30. Oktober wieder zur Standardnutzung von Start- und Landerechten - sogenannten Slots - im Umfang von 80 Prozent zurückzukehren, wie aus einer Mitteilung von Dienstag hervorgeht. Gleichzeitig soll ein während der Corona-Pandemie geschaffenes Instrument für Ausnahmen länger genutzt werden können. So könne etwa im Falle von Naturkatastrophen oder politischen Unruhen mit Auswirkungen auf den Flugverkehr reagiert werden.
Hintergrund des Vorschlags sind EU-Regeln, die für fairen Wettbewerb sorgen sollen: Damit eine Airline die wichtigen Slots an beliebten Flughäfen behalten darf, müssen diese auch genutzt werden. Eigentlich gilt dafür eine Quote von 80 Prozent. Um Leerflüge zu vermeiden, war diese Regel aber angesichts der Corona-Pandemie von der EU-Kommission gelockert worden. Kritiker sagen schon länger, die Regeln führten zu Flügen ohne Passagiere, die EU-Kommission widerspricht dieser Ansicht. Der Flughafenverband ACI Europe begrüßte das Vorhaben der Kommission.
Der Vorschlag muss nun von EU-Ländern und Europaparlament diskutiert und beschlossen werden. Es ist möglich, dass sich an dem Vorhaben noch etwas ändert, bevor neue Regeln in Kraft treten./mjm/DP/mis
Quelle: dpa-Afx