BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Europapolitikerin Nicola Beer hat kritisiert, dass die Vereinbarungen zwischen der EU-Kommission und dem Impfstoffhersteller Astrazeneca nicht offen einsehbar sind. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments forderte daher mehr Einblick in die Lieferverträge. "Wir haben bislang geschwärzte Entwürfe gesehen. Ich glaube, es kann nicht angehen, (...) dass wir im Grunde genommen überhaupt keine Informationen kriegen", sagte Beer am Mittwoch dem rbb. An wichtigen Stellen bezüglich der Anzahl der Impfdosen, dem Auslieferungsdatum sowie dem Preis sei alles geschwärzt.
Transparenz ist nach Beers Ansicht für die Aufklärung der Lieferprobleme notwendig. "Denn wir sehen ein Schwarzer-Peter-Spiel und darunter leidet die Vertrauenswürdigkeit." Es könne nicht sein, dass die EU-Kommission mauere, sagte sie weiter.
Zwischen der EU-Kommission und dem britisch-schwedischen Impfstoffhersteller ist ein Streit entbrannt, weil Astrazeneca anders als erwartet im ersten Quartal wohl nur 31 Millionen Dosen liefern wird. Erwartet wurden eigentlich 80 Millionen. Den angegebenen Grund - Probleme in der Lieferkette - will die EU nicht gelten lassen. Der Astrazeneca-Chef sieht den langsamen Vertragsabschluss als Grund für Lieferengpässe./sfx/DP/mis
Quelle: dpa-Afx