FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das Gutachten des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur umstrittenen Super League positiv gewertet. Der Generalanwalt Athanasios Rantos hatte in seinen Schlussanträgen am Donnerstag in Luxemburg die Position der Europäischen Fußball-Union UEFA und des Weltverbands FIFA im Kampf gegen den Konkurrenzwettbewerb zur Champions League gestärkt.
"Ich bin sehr erfreut über diese Einschätzung. Ich halte die Idee der Super League nach wie vor für einen Frontalangriff auf das europäische Sportmodell und die Grundwerte des Sports", ließ DFB-Präsident Bernd Neuendorf mitteilen. "Sich von den bestehenden Strukturen des organisierten Sports abzukoppeln, hätte gravierende Folgen für den Fußball in unserem Land." Er hoffe daher, dass die Richter am EuGH der Empfehlung des Generalanwalts folgen. Ein Urteil des EuGH wird es 2023 geben.
Dem Gutachten des EuGH zufolge darf die Super League zwar ihren eigenen Wettbewerb starten. Die Organisatoren könnten aber nicht mehr parallel an den Wettbewerben der FIFA und der UEFA ohne deren Erlaubnis teilnehmen. Das Gutachten des Generalanwalts ist rechtlich nicht bindend, oft folgen die Richter aber seiner Ansicht.
Das Super-League-Projekt mit Real Madrid, dem FC Barcelona und Juventus Turin an der Spitze war in seiner Ursprungsform im April 2021 gescheitert. Die UEFA hatte massiven Widerstand geleistet. Deutsche Clubs gehörten nicht zu den Gründungsmitgliedern und hatten auch anschließend ihre Ablehnung mehrfach betont. Die European Super League Company hatte Klage gegen die UEFA und die FIFA bei einem Gericht in Madrid eingereicht, das wiederum den EuGH angerufen hatte./clu/DP/men
Quelle: dpa-Afx