FRANKFURT (dpa-AFX) - Für immer mehr Sparer wird Tagesgeld bei größeren Summen zu einem Minusgeschäft. Allein zum Jahreswechsel haben nach einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox 24 Banken und Sparkassen Negativzinsen ab bestimmten Summen eingeführt oder bestehende Regelungen verschärft. Damit brummen inzwischen insgesamt 197 Institute Privatkunden Strafzinsen auf. "Die Negativzinswelle rollt mit unverminderter Wucht über das Land", analysierte Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Eine Trendwende ist nach seiner Einschätzung vorerst nicht in Sicht.
"Nach dem historischen Konjunktureinbruch im Zuge der Corona-Pandemie sind höhere Zinsen auf absehbare Zeit kein Thema", argumentierte Maier. "In den kommenden Wochen und Monaten dürften viele weitere Banken Negativzinsen einführen."
Geschäftsbanken müssen aktuell 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Auch wenn es inzwischen Freibeträge für bestimmte Summen gibt, bleibt dies für die Branche eine Milliardenbelastung. Die Kosten geben immer mehr Geldhäuser ganz oder teilweise weiter und berechnen Kunden Negativzinsen./mar/DP/zb
Quelle: dpa-Afx