BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Vergiftung von Alexej Nawalny hat der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff ein Moratorium für das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 gefordert. "Die Bundeskanzlerin hat von Anfang an gewusst, dass Nord Stream 2 ein geopolitisches Projekt ist, keine privatwirtschaftliche Unternehmung", sagte Lambsdorff der "Welt". In Europa sehe man das ganz genau so: "Skandinavier, Balten, Polen, Franzosen, alle haben das Projekt schon vor dem Anschlag auf Nawalny hochskeptisch gesehen und sind durch den deutschen Alleingang nachhaltig verstimmt."
Es sei höchste Zeit, eine gemeinsame europäische Position zu entwickeln, betonte Lambsdorff. "Der Bau kann unter diesen Umständen nicht weitergehen." Russland müsse zudem in allen entscheidenden Gremien weltweit mit dem Fall Nawalny konfrontiert werden. Durch die gemeinsam gebaute deutsch-russische Leitung Nord Stream 2 in der Ostsee soll russisches Erdgas nach Deutschland geliefert werden./dhu/DP/jha
Quelle: dpa-Afx