BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Firmenpatriarch Eugen Münch zieht sich aus dem Aufsichtsrat der von ihm vor 46 Jahren gegründeten Rhön-Klinikum
Verdi kritisierte die Übernahme im Vorfeld der Hauptversammlung scharf. "Mit der Übernahme wächst die Marktmacht eines Konzerns, der mit rücksichtslosen Methoden versucht, aus der Versorgung kranker Menschen möglichst hohe Gewinne zu ziehen", monierte die Gewerkschaft. Asklepios verweigere vielen Beschäftigten den Schutz durch Tarifverträge und setze flächendeckend auf Outsourcing, um Kosten zu drücken. Der Deal der beiden privaten Gesundheitskonzerne führe auf erschreckende Weise vor Augen, wie die Politik durch die Kommerzialisierung von Kliniken an Einfluss auf Entscheidungen in der Gesundheitsversorgung verliere.
Rhön-Klinikum zahlt seinen Aktionären in diesem Jahr keine Dividende. Der Bilanzgewinn in Höhe von 203 Millionen Euro solle auf die nächste Jahresrechnung vorgetragen werden und so die Liquidität stärken und Investitionen ermöglichen. Schließlich habe auch die Corona-Pandemie zu Unsicherheiten und Auswirkungen auf die Ertrags- und Liquiditätslage des Unternehmens geführt.
An den fünf Standorten der Rhön-Klinikum AG in Bayern, Hessen, Thüringen und Brandenburg seien im vergangenen Jahr 860 528 Patienten behandelt worden, 1,2 Prozent mehr als im Jahr davor. Der Umsatz sei um 5,8 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gewachsen, sagte der amtierende Vorstand Gunther Weiß. Im ersten Halbjahr 2020 sei bei steigenden Umsätzen allerdings sowohl die Zahl der Patienten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen als auch der Gewinn. Positive Einmaleffekte im Vorjahr hätten zusammen mit negativen Einmaleffekten aus der Asklepios-Übernahme sowie einer Abfindung für den ehemaligen Vorstandschef Stephan Holzinger das Konzernergebnis mit 3,7 Millionen Euro in die Verlustzone rutschen lassen./dm/DP/nas
Quelle: dpa-Afx