SAO JOSÉ DOS CAMPOS (dpa-AFX) - Wie Boeing
Embraer begründete den Schritt mit den Folgen der Covid-19-Pandemie für die Weltwirtschaft. So dürfte sich der weltweite Passagierverkehr kurz- und mittelfristig nicht von der Krise erholen. Die Corona-Krise und der von ihr verursachte Einbruch im weltweiten Passagierverkehr haben diesen Geschäftsbereich besonders heftig getroffen. Im ersten Halbjahr lieferte Embraer deshalb 75 Prozent weniger Verkehrsflugzeuge aus als ein Jahr zuvor. Das Unternehmen stellt neben Regionaljets unter anderem Geschäftsreise- und Militärflugzeuge her.
Im Zuge der Krise war auch die mehrheitliche Übernahme von Embraers Regionalflugzeugsparte durch den US-Konzern Boeing geplatzt. Um das Geschäft als eigenständigen Bereich abzuspalten, hatte Embraer nach eigenen Angaben Doppelstrukturen aufgebaut, die jetzt nicht benötigt werden. Auch dadurch fallen Arbeitsplätze weg.
Boeing hatte den bereits vereinbarten Deal mit Embraer Ende April abgesagt und dies mit "letztlich erfolglosen" Verhandlungen über die Bedingungen der Übernahme begründet. Embraer hatte daraufhin rechtliche Schritte gegen den US-Konzern angekündigt.
Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus will wegen der Corona-Krise weltweit rund 15 000 Arbeitsplätze abbauen. Boeing hat angekündigt, die Zahl seiner Beschäftigten um rund zehn Prozent zu reduzieren, was ungefähr 16 000 Stellen entsprechen würde. Ende Juli signalisierte das Management, dass noch tiefere Einschnitte notwendig werden dürften./stw/tav/stk
Quelle: dpa-Afx