BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Gesundheitskonzern Fresenius
Fresenius Helios, größer privater Krankenhausbetreiber hierzulande mit 89 Kliniken, verspricht sich mit Reproduktionsmedizin Wachstumschancen. Die Behandlungen sind gefragt, da viele Frauen erst in einem höheren Alter Kinder bekommen wollen und es häufig zu Unfruchtbarkeit kommt. Der wissenschaftliche Fortschritt führe aber zu höheren Erfolgsraten, etwa bei künstlichen Befruchtungen sowie geringeren Belastungen für Patienten, erklärte der Konzern.
Fresenius führt seit Jahren reproduktionsmedizinische Behandlungen durch, wenngleich in überschaubarer Zahl: Im vergangenen Jahr wurden 7000 Patienten in dem Feld betreut, die meisten in Spanien. Mit der Übernahme werde Fresenius Helios ein führender Anbieter im noch stark fragmentierten Markt für Reproduktionsmedizin und ergänze die Präsenz der Klinikkette in Deutschland, Spanien und Lateinamerika.
Die Eugin-Gruppe war ursprünglich ein spanischer Anbieter, übernahm aber 2019 die US-Reproduktionsklinikkette Boston IVF und stieg so zum weltweiten Anbieter auf. Die bedeutendsten Märkte des Unternehmens sind USA, Spanien, Brasilien, Italien und Schweden, Standorte liegen hauptsächlich in Ballungsgebieten wie Boston, Barcelona, Sao Paulo und Mailand. Die Eugin-Gruppe mit rund 1300 Beschäftigten weltweit erwirtschaftete 2019 einen operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 31 Millionen Euro.
Die Übernahme, die Fresenius bar und aus Kreditlinien bezahlt, soll den Konzerngewinn bereits im kommenden Jahr deutlich steigern. Bei dem Deal, der im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein soll, würden keine nennenswerten Integrationskosten erwartet. Verkäufer der Eugin-Gruppe sind die NMC Health Plc und NMC Healthcare Ltd, die laut Mitteilung beide unter Insolvenzverwaltung stehen./als/DP/jha
Quelle: dpa-Afx