MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ifo-Chef Clemens Fuest sieht Übernahmen deutscher Firmen durch ausländische Investoren wie im Fall der Bahn-Tochter DB Schenker grundsätzlich gelassen. Dies sei "Teil normaler wirtschaftlicher Aktivität in einer offenen Volkswirtschaft", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Auch deutsche Unternehmen investieren viel im Ausland, auch in den Kauf ausländischer Unternehmen."
Allerdings spiele es durchaus eine Rolle, wer der Investor sei und in was investiert werde. In einem Fall wie beim Logistiker Schenker, der an eine dänische Firma geht, oder der Commerzbank
Differenzierter ist der Fall bei chinesischen Investoren - wie beim umstrittenen Einstieg des Staatskonzerns Cosco beim Hamburger Container-Terminal Tollerort im vergangenen Jahr. "Bei chinesischen Investoren, bei denen man nicht ausschließen kann, dass es eine Kontrolle durch den chinesischen Staat gibt, stellen sich Fragen der nationalen Sicherheit", sagte Fuest.
Soweit es sich um eine "leicht zu beaufsichtigende Infrastruktur" handle, deren Missbrauch sofort auffalle und bei der es rechtliche Voraussetzungen für ein Eingreifen der deutschen Behörden gebe, sehe er "kein Problem". Anders sei die Lage bei "sehr sensiblen und schwer zu überwachenden Infrastrukturen, etwa der Kommunikationsinfrastruktur", betonte der Ifo-Chef. "Hier wäre eine Übernahme durch ausländische Unternehmen kritischer zu beurteilen."/ruc/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx