SAN JOSE (dpa-AFX) - Im Betrugsprozess gegen die einstige Vorzeigeunternehmerin Elizabeth Holmes haben nun die Geschworenen das Wort. Der Gründerin des gescheiterten Bluttest-Start-ups Theranos wird vorgeworfen, Investoren gezielt hinters Licht geführt zu haben. Am Freitag (Ortszeit) schlossen Anklage und Verteidigung im kalifornischen San Jose ihre Plädoyers nach rund dreimonatiger Verhandlung ab, am Montag sollen die Geschworenen ihre Beratungen über die Schuldfrage wieder aufnehmen.
Das große Versprechen von Theranos war, Bluttests zu revolutionieren: Nur wenige Tropfen aus dem Finger sollten reichen, um auch umfangreiche Analysen durchzuführen. Das Unternehmen holte sich rund eine Milliarde Dollar bei Investoren. Die Gesamtbewertung reichte dabei in der Spitze bis zu neun Milliarden Dollar, auch das Vermögen von Holmes war damit zumindest auf dem Papier mehrere Milliarden Dollar wert. Die heute 37-Jährige wurde als Visionärin gefeiert und in Magazin-Artikeln mit Apple-Gründer
Unter anderem die Drogerie-Kette Walgreens
Holmes sagte in dem Prozess aus, dass sie aufrichtig an die Technologie geglaubt habe, aber als Chefin nicht über alle Probleme informiert worden sei. Für eine Verurteilung müssten die Ankläger die Geschworenen überzeugen, dass Holmes bewusst Investoren falsch über die Theranos-Technologie informiert habe. Sie und ihre Anwälte bestritten dies./so/DP/zb
Quelle: dpa-Afx