LUDWIGSBURG (dpa-AFX) - Die Tarifgespräche für die deutsche Metall- und Elektroindustrie sind am Donnerstag in die möglicherweise entscheidende fünfte Verhandlungsrunde gegangen. Sowohl die Industriegewerkschaft Metall als auch die Arbeitgeberseite bekräftigten zum Auftakt der Verhandlungsrunde in Ludwigsburg bei Stuttgart ihren Einigungswillen.
"Nicht nur Kreuzberger Nächte sind lang, sondern auch Tarifnächte sind lang", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Baden-Württemberg Roman Zitzelsberger mit Blick auf die mögliche Dauer der Verhandlungsrunde. "Wir versuchen eine gemeinsame Lösung hinzukriegen. Es wird nicht einfach", sagte sein Widerpart Harald Marquardt von Südwestmetall. Beide hatten nach eigenen Angaben in den Tagen zuvor schon intensive Gespräche miteinander geführt.
Die IG Metall war mit einer Forderung nach acht Prozent mehr Geld über eine Laufzeit von zwölf Monaten in die Tarifverhandlungen gegangen. Die Arbeitgeber hatten 3000 Euro in Form von Einmalzahlungen angeboten. Eine Erhöhung der Tabellenentgelte hatten sie bislang an eine Laufzeit von 30 Monaten geknüpft. Sollte es zu einer Einigung kommen, wäre das der erste Abschluss im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie. In Deutschlands Schlüsselbranche sind fast vier Millionen Menschen beschäftigt.
Allein in Baden-Württemberg nahmen nach Angaben Zitzelsbergers mehr als 286 000 Beschäftigte seit Warnstreikbeginn an dem Arbeitskampf teil. Sollte es in der fünften Runde keine Einigung geben, kündigte Zitzelsberger eine weitere Eskalation des Arbeitskampfes an. Was genau das bedeutet, wollte er zunächst nicht sagen./ols/DP/men
Quelle: dpa-Afx