MOUNTAIN VIEW (dpa-AFX) - Google
Mit Bard kontert Google den Erfolg des Textroboters ChatGPT des Start-ups OpenAI. Der Wettbewerb in diesem Segment ist für Google besonders relevant, auch weil OpenAI von Microsoft
Der Google-Dienst Bard mit Künstlicher Intelligenz war zum Start Mitte Mai für Anwender in Deutschland und den anderen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union noch gesperrt. Die für Google in Europa zuständige irische DatenschutzKommission DPC hatte Bedenken geäußert, ob Bard die Bestimmungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhält. Krawczyk sagte, man habe nicht nur mit dem irischen Datenschutz-Kommissar gesprochen, sondern mit vielen Datenschutz-Behörden in Europa, darunter auch mit dem Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz, der in Deutschland für Google zuständig ist.
Zeitgleich mit der regionalen Ausdehnung führe Google bei Bard auch neue Funktionen ein, sagte Krawczyk. So könne das System die Antworten auch vorlesen: "Das ist besonders dann hilfreich, wenn man die richtige Aussprache eines Wortes hören oder ein Gedicht oder Skript vorgelesen bekommen möchte." Diese Funktion sei jetzt auf Deutsch und in über 40 weiteren Sprachen verfügbar. Gleichzeitig könne man die Antworten von Bard auch auf die eigenen Bedürfnisse anpassen und die Tonalität sowie Stil auf verschiedene Optionen einstellen. So könne man zum Beispiel Bard bitten, beim Verfassen einer Anzeige für einen alten Sessel zu helfen, und die Antwort dann bei Bedarf mithilfe der Dropdown-Liste kürzen. Diese Funktion sei zunächst nur in Englisch verfügbar und werde bald auf weitere Sprachen ausgeweitet.
Neu ist auch die Funktion, Spracheingaben mit dem Hochladen von Bildern zu kombinieren. Damit können man Inspirationen für einen Text erhalten, der sich auf das Bild beziehe, beispielsweise wenn man sich bei jemanden für ein Geschenk bedanken und sich von Bard bei der Formulierung der Danksagung unterstützen lassen möchte. Diese Funktion gebe es jetzt auf Englisch, und sie werde bald in weiteren Sprachen verfügbar sein.
Google-Manager Krawczyk sagte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, sämtliche Funktionen von Bard würden weiterhin kostenlos angeboten. "Im Moment konzentrieren wir uns darauf, Bard für die Anwenderinnen und Anwender so nützlich wie möglich zu machen. Wir fokussieren uns also im Moment nicht auf die Monetarisierung." Google-Wettbewerber OpenAI bietet dagegen für seinen Dienst eine kostenpflichtige Abo-Variante ChatGPT Plus an. Für 20 Dollar im Monat bietet OpenAI eine bessere Verfügbarkeit bei hoher Nachfrage, eine schnellere Reaktionszeit und bevorzugten Zugang zu neuen Funktionen wie den neuesten Sprachmodellen an./chd/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx