BADEN-BADEN (dpa-AFX) - Der unter Druck stehende Leasingspezialist Grenke
Am ersten Tag im Juli kamen auf einem der Konten noch 80 Millionen Euro per Überweisung hinzu. Der Grenke-Konzern hatte im Zwischenbericht für den Stichtag Ende Juni ein Kontenguthaben von 849 Millionen Euro bei der Bundesbank ausgewiesen. Zuletzt sprach Grenke von einem Guthaben von 761 Millionen Euro per Mitte September.
Die Investorengruppe Viceroy Research wirft dem Konzern unlautere Geschäftspraktiken rund um Scheingewinne und zu hoch ausgewiesene Geldbestände vor und hat die Aktien nach eigenen Angaben leerverkauft - dürfte also von fallenden Aktienkursen profitieren. Die Aktie war zu Beginn der vergangenen Woche noch 55 Euro wert, wird aktuell aber nur noch mit gut 33 Euro rund 40 Prozent darunter gehandelt.
Viceroy hatte in einem Bericht den Vorwurf verbreitet, ein bedeutender Teil der von Grenke zum Halbjahr auf knapp 1,1 Milliarden Euro taxierten finanziellen Mittel existiere gar nicht. Grenke versucht, sich der Vorwürfe mit dem Hinweis auf die Kontensalden bei der Bundesbank zu erwehren. Das seien fast 80 Prozent der ausgewiesenen liquiden Mittel zum fraglichen Zeitpunkt gewesen.
Viceroy hatte als Reaktion auf eine Telefonkonferenz des Managements vom vergangenen Freitag geschrieben: "Uns ist wohl bewusst, dass rund 800 Millionen von Grenkes Bargeld bei der Bundesbank gehalten werden." Der Gruppe reicht das aber nicht. "Zeigen Sie uns, dass das Geld aus Ihrem sehr profitablen Geschäft existiert, das für mehr als 95 Prozent der Umsätze und Gewinne von Grenke steht."/men/tav/stk
Quelle: dpa-Afx