FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Immobilien-Standort Frankfurt stehen immer mehr Büros leer. Die Quote unvermieteter Fläche stieg im Jahr 2021 von 6,1 auf 7,7 Prozent, wie das Immobilienberatungs-Unternehmen JLL am Montag berichtete. In der Corona-Krise hätten vor allem Banken große Flächen zur Untermiete angeboten und außerdem wurden 192 000 Quadratmeter neue Büros fertiggestellt, erläuterte JLL-Experte Stephan Leimbach die Lage. Das waren zwar 14 Prozent weniger als 2020, aber auch 41 Prozent mehr als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre.
Das Interesse der Mieter richtet sich Leimbach zufolge auf besonders hochwertige Büros, um in Zeiten des Homeoffice den Mitarbeitern attraktive Arbeitsplätze anzubieten. Derzeit erfüllten aber nur wenige Objekte erhöhte Nachhaltigkeitsanforderungen, so dass einige Kunden trotz Umzugswunsches zunächst ihre bestehenden Verträge verlängert hätten.
Insgesamt zeigte der Markt nach dem Corona-Schock deutliche Erholungstendenzen. Fünf größere Abschlüsse haben im Schlussquartal des vergangenen Jahres dazu beigetragen, dass die neu vermietete Fläche auf 468 000 Quadratmeter anstieg. Das waren 39 Prozent mehr als im corona-geprägten Vorjahr 2020, aber auch 16 Prozent weniger als der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre.
Insgesamt wurden 541 Abschlüsse registriert und damit deutlich mehr als die 426 im Jahr zuvor. Den größten Einzel-Mietvertrag schloss das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), das 21 000 Quadratmeter im Vorort Eschborn anmietete. Trotz des gewachsenen Leerstands stieg die im Bankenviertel erzielte Spitzenmiete im vergangenen Jahr um einen Euro auf 42,50 Euro./ceb/DP/mis
Quelle: dpa-Afx