DUISBURG/OBERHAUSEN (dpa-AFX) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht am Dienstag zwei Unternehmen im Ruhrgebiet. Im Mittelpunkt steht der klimaneutrale Umbau der Industrie, bei dem grüner Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen soll.
Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp in Duisburg will sich das Staatsoberhaupt über eine geplante Anlage zur Stahlerzeugung informieren, die ab Ende 2026 in Betrieb genommen werden soll. Die mehr als zwei Milliarden Euro teure, sogenannte Direktreduktionsanlage soll später mit klimaneutral hergestelltem Wasserstoff betrieben werden und damit "grünen" Stahl ermöglichen. In der Anlage kann klimaneutral hergestellter Wasserstoff die in klassischen Hochöfen verwendete Kohle und Koks ersetzen, um dem Eisenerz Sauerstoff zu entziehen. Steinmeier lässt sich auch einen klassischen Hochofen und eine Walzstraße zeigen.
Beim Industriegase-Unternehmen Air Liquide in Oberhausen will sich Steinmeier anschließend über eine Anlage zur Herstellung von Wasserstoff informieren, einen sogenannten Elektrolyseur. Die zusammen mit Siemens Energy konzipierte Anlage ist bereits in Bau und soll im September in Betrieb genommen werden. Pro Jahr soll sie unter Einsatz von klimaneutral erzeugtem Strom aus Wasser 2900 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Die Anlage soll an eine bestehende Wasserstoff-Pipeline von Air Liquide angeschlossen werden. Air Liquide betreibt an Rhein und Ruhr ein rund 200 Kilometer langes Wasserstoff-Fernleitungsnetz. Davon ausgehend war Ende vergangenen Jahres bereits eine Anschluss-Pipeline zu Thyssenkrupp nach Duisburg fertiggestellt worden./tob/DP/he
Quelle: dpa-Afx