NEU DELHI (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist enttäuscht über den Stillstand bei Plänen für den Bau einer Chipfabrik des US-Unternehmens Wolfspeed im saarländischen Ensdorf. "Es war eine große Hoffnung damit im Saarland verbunden", sagte der Grünen-Politiker bei einer Auslandsreise in der indischen Hauptstadt Neu Delhi.

Das sei in doppelter Hinsicht bedauerlich, sagte Habeck. Denn einerseits benötige das Saarland in dieser Region wirtschaftliche Stabilität, andererseits müsse Deutschland und Europa sich aus seiner kompletten Abhängigkeit vom südostasiatischen Raum bei der Halbleiterproduktion lösen. Diese könne bei Problemen in den Lieferketten gefährlich werden.

Plan liegt auf Eis

Wolfspeed hatte Anfang 2023 Pläne für den Bau einer großen Fabrik für Halbleiter aus Siliziumkarbid auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf vorgestellt. Die Investitionen wurden auf rund 2,7 Milliarden Euro beziffert. Halbleiter aus Siliziumkarbid gelten als Schlüsseltechnologie für die weitere Entwicklung der Elektromobilität und des autonomen Fahrens. Damit können E-Autos schneller laden und weiter fahren.

Nun teilte das Unternehmen mit, die Produktion an den US-Standorten habe sich verbessert. Deshalb würden die Pläne für Ensdorf zurückgestellt. Man bekenne sich aber weiter zu diesem Standort für eine künftige große Chipfabrik./hrz/DP/nas

Quelle: dpa-Afx