PRAG (dpa-AFX) - Im Koalitionsstreit um die weitere Nutzung von Atomkraftwerken will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Gespräche über eine Lösung fortsetzen. "Natürlich wird weitergeredet werden müssen", sagte der Grünen-Politiker am Montag am Rande eines Besuchs in Tschechien. Auf die Frage, wann dies geschehen könne, sagte er, im Moment sei er in Prag.
Habeck sprach sich erneut gegen eine echte Laufzeitverlängerung für die drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke aus. Im Winter 2023/2024 werde man in einer ganz anderen Lage sein, weil bis dahin mehr alternative Gaslieferungen in der EU ankommen würden - etwa als Flüssiggas oder aus Norwegen.
Auch der tschechische Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela setzt auf Flüssiggas. Man habe ein außerordentliches Interesse an einer Mitnutzung von künftigen LNG-Terminals in Norddeutschland. "Deutschland ist für uns ein Schlüsselpartner bei unseren Plänen für eine Abkehr von russischen Energiequellen", betonte Sikela.
Er drückte die Hoffnung aus, dass ein Solidaritätsabkommen mit Deutschland für Gaslieferungen im Notfall bald abgeschlossen werden könne. Offen sei derzeit etwa noch die Frage der Kompensationen für etwaige Lieferungen. Tschechien war bisher beim Erdgas fast vollständig von Russland abhängig. Der russische Krieg gegen die Ukraine führte zu einem Umdenken.
Habeck nahm bei seinem Besuch in Prag auch an einem deutsch-tschechischen Wirtschaftsforum teil. Dabei stand unter anderem der Übergang vom Verbrenner zum Elektroauto im Fokus. Skoda-Vorstandschef Klaus Zellmer betonte, die tschechische Volkswagen
Quelle: dpa-Afx