BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die USA wollen sich nach Angaben aus EU-Kreisen nicht auf eine Frist für die Aufhebung ihrer umstrittenen Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte verpflichten. Der Vorschlag der EU, beim EU-USA-Gipfel am kommenden Dienstag ein Ende der Zölle und europäischen Vergeltungsmaßnahmen bis Ende des Jahres zu verkünden, sei nicht auf Zustimmung gestoßen, sagten Diplomaten an Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schrieb unter Berufung auf ein Papier der EU-Unterhändler, die Rückmeldung zu den Handelsstreitigkeiten sei enttäuschend gewesen. Demnach zeigte sich die USA-Seite auch "verschlossen" gegenüber Vorschlägen für eine Wiederbelebung der Streitbeilegung über die Welthandelsorganisation (WTO).
Nach dpa-Informationen könnte es allerdings ein klare Willensbekundung geben, schnell eine Einigung im Streit um Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus
Der aktuelle Handelskonflikt zwischen der EU und den USA war 2018 von dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump angezettelt worden. Trump hatte auf Stahl- und Aluminiumimporte Sonderzölle einführen lassen. Die EU reagierte mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter. Trump hatte die Sonderzölle "mit nationalen Sicherheitsinteressen" begründet. Die EU hielt das allerdings für unglaubwürdig und geht davon aus, dass es darum ging, die US-Wirtschaft vor unerwünschter Konkurrenz zu schützen.
Nach den jüngsten Gesprächen mit Vertretern der Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden hatte es vage geheißen, man wolle bis Ende des Jahres gemeinsame Lösungen für das Problem von Überkapazitäten in der Stahl- und Aluminiumproduktion finden. Dies hatte auf EU-Seite die Hoffnung geweckt, dass beim Gipfeltreffen noch klarere Aussagen auch zur Aufhebung der Sonderzölle getroffen werden könnte./aha/DP/mis
Quelle: dpa-Afx