BERLIN (dpa-AFX) - Im Handwerk drohen bei vielen Betrieben finanzielle Engpässe. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die seit Pandemiebeginn bei fast der Hälfte der Betriebe deutlich verschlechterte Eigenkapitalsituation ist ein Warnzeichen. Dieses Alarmzeichen sollten alle sehr ernst nehmen und wirklich alles tun, um einen erneuten Lockdown zu vermeiden."
In einer neuen Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks gaben 42 Prozent der Betriebe an, dass sich ihr Eigenkapital seit Beginn der Pandemie verringert habe. Dies treffe überdurchschnittlich für Betriebe im persönlichen Dienstleistungsbereich wie etwa Friseure zu oder beim gewerblichen Bedarf - wie im Messebau oder im Catering- und Café-Bereich.
Wollseifer: "Für viele Betriebe, die jetzt eine Chance auf ein Überleben haben und langsam wieder in Tritt kommen, würde ein weiterer flächendeckender Lockdown das endgültige Aus bedeuten, auch weil es einen fundamentalen Unterschied zum ersten Lockdown gibt: In den sind die Betriebe noch mit einer gewissen Eigenkapitaldecke gegangen."
Käme es zu einem erneuten Lockdown, wäre die Eigenkapitaldecke bei einigen Betrieben bestenfalls löchrig, aber in den meisten Fällen stünde sie den Betrieben gar nicht mehr zur Verfügung. "Noch schneller als beim ersten Lockdown wären ganz viele Betriebe zahlungsunfähig und damit pleite."/hoe/DP/zb
Quelle: dpa-Afx