DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Finanzvestor Cerberus ist einem Bericht zufolge an dem Kauf der Staatsbeteiligung an der seit der Finanzkrise teilverstaatlichten Commerzbank interessiert. Der Investor aus New York könne sich gut vorstellen, die Beteiligung Deutschlands in Höhe von 15,6 Prozent nach der Bundestagswahl zu übernehmen, berichtete das "Handelsblatt" am Freitag unter Berufung auf mehrere mit dem Thema vertraute Personen. Voraussetzung dafür sei aber, dass der Bund das Aktienpaket zum derzeitigen Kurs verkaufen will. Dieses ist aktuell rund eine Milliarde Euro und damit nur einen Bruchteil dessen wert, was der Bund dafür gezahlt hatte.

Cerberus ist bereits seit 2017 an der Commerzbank beteiligt und hält derzeit etwas mehr als fünf Prozent an dem Institut, das sich seit der Finanzkrise in einem permanenten Umbau befindet. Mit der Übernahme des Staatsanteils würde der Anteil des Finanzinvestors, der bisher hohe Verluste mit seiner Beteiligung gemacht hat, auf mehr als 20 Prozent steigen. Cerberus, die Commerzbank und das Bundesfinanzministerium wollten sich zu den Informationen der Zeitung nicht äußern, hieß es in dem Bericht weiter.

Das Ministerium habe lediglich mitgeteilt: "Über den Umgang mit der Beteiligung des Finanzmarktstabilisierungsfonds an der Commerzbank entscheidet zu gegebener Zeit ein interministerieller Lenkungsausschuss." Der Staat hatte die Bank in der Finanzkrise 2008 mit dem Kauf von Aktien und Bürgschaften am Leben gehalten./zb/stk

Quelle: dpa-Afx