DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Chef des Konsumgüterkonzerns Henkel
Auf die Frage von Jella Benner-Heinacher von der Aktionärsvereinigung DSW, ob Henkel mit dieser Entscheidung nicht auch seine Reputation aufs Spiel setze, sagte Knobel, man verstehe, dass die Entscheidung kontroverse Diskussionen auslöse. Damit gehe Henkel jedoch "keinen Sonderweg". Henkel verhalte sich hier wie andere Firmen auch. "In Russland besteht die Gefahr, dass ausländische Unternehmen von der Regierung in Zukunft enteignet werden können. Und ihre lokalen Manager haftbar gemacht werden, wenn sie die Geschäfte einstellen", sagte Knobel. Im Fall einer Enteignung würden der russischen Regierung "beträchtliche" Vermögenswerte zufließen. Zudem habe das Unternehmen Verantwortung für die 2500 Mitarbeiter vor Ort.
"Wir verfolgen die Entwicklungen mit größter Aufmerksamkeit. Und wir schließen auch weitere Schritte nicht aus", sagte Knobel. Henkel werde jedoch keine "leichtfertigen Entscheidungen treffen".
Henkel ist seit rund 30 Jahren in Russland aktiv und betreibt eigenen Angaben zufolge elf Produktionsstätten vor allem für den russischen Markt. Dabei erzielt der Konsumgüterhersteller einen Jahresumsatz von annähernd einer Milliarde Euro. Derzeit sieht das Management in dem Land keinen Abschreibungsbedarf./nas/stw/stk
Quelle: dpa-Afx