WASHINGTON (dpa-AFX) - In den USA sind die Eier knapp. Grund ist der jüngste Ausbruch der Vogelgrippe - zahlreiche Legehennen wurden gekeult, um die Seuche einzudämmen. Der Eiermangel führt zu höheren Preisen. Laut Daten der US-Regierung haben im vergangenen Dezember ein Dutzend große Eier der Güteklasse A knapp 4,15 US-Dollar (etwa 3,99 Euro) gekostet - im Vorjahr waren es um diese Zeit noch 2,50 US-Dollar. Mittlerweile ist der Eierpreis noch weiter angestiegen.

Hohe Verbraucherpreise sind Dauerthema in den USA

Das Thema hat auch politische Brisanz. Aus dem linken Lager gibt es Spott für US-Präsident Donald Trump wegen der hohen Preise. "Die Begnadigung von Kriminellen, die am 6. Januar Polizeibeamte verletzt haben, ist eine massive Missachtung der Strafverfolgung. Und wie wird dadurch der Preis für Eier gesenkt?", schrieb etwa der demokratische Abgeordnete Ted Lieu bei X. Das von republikanischen Trump-Gegnern gegründete "Lincoln Project" spottete: "Spüren Sie schon die sinkenden Preise bei Eiern?" Die "New Yorker"-Autorin Susan Glasser unkte, kurz nach Amtsantritt kosteten sie die Eier immer noch zu viel, der Krieg in der Ukraine dauere auch noch an.

Trump hatte den damaligen US-Präsidenten Joe Biden im Wahlkampf immer wieder für die hohe Inflation verantwortlich gemacht und versprochen, dass mit ihm als Präsident alles billiger werde. Offensichtlich trägt der Republikaner keine Verantwortung für den Ausbruch der Vogelgrippe, aber für seine Gegner sind die anhaltend hohen Preise für ein alltägliches Produkt wie Eier ein gefundenes Fressen. Bisher ist offen, ob Trumps Regierung sich dem Thema Eierpreise noch einmal gesondert annehmen wird.

Ausbrüche in Geflügelbetrieben und Milchbetrieben in den USA

Die Supermarkt-Ketten Walmart teilte mit, dass es "kein Kauflimit für Eier" gebe. Obwohl das Angebot in einigen Gebieten sehr knapp sei, arbeite man mit den Lieferanten zusammen, um die Nachfrage der Kunden zu decken, zitierte das Portal Axios die Kette. Aldi teilte demnach mit, man versuche die Preise für Eier so niedrig wie möglich zu halten.

Die Vogelgrippe H5N1 ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt verbreitet. In den USA führte das Virus zu Ausbrüchen in Geflügelbetrieben und Milchbetrieben. Anfang Januar teilte die Gesundheitsbehörde des Bundesstaats Louisiana mit, dass in den USA erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus gestorben sei. Der Patient hatte demnach sowohl mit Vögeln in seinem Garten als auch mit Wildvögeln Kontakt gehabt./nau/DP/he

Quelle: dpa-Afx