BONN (dpa-AFX) - Wegen verlorener, verspäteter oder beschädigter Sendungen haben sich viel mehr Bundesbürger über die Deutsche Post beschwert als bislang bekannt. Wie aus Angaben des Logistikers DHL mit seiner Briefsparte Deutschen Post hervorgeht, sind allein bei ihm im vergangenen Jahr circa 420.000 Beschwerden eingegangen.

Bislang war nur bekannt gewesen, dass die Bundesnetzagentur im Jahr 2024 etwa 39.500 Beschwerden erhalten hatte, die sich auf die Deutsche Post bezogen. Im Rahmen des novellierten Postgesetzes musste der Konzern erstmals auch Angaben zu Beschwerden machen, die er direkt erhalten hatte: Bei 420.000 Beschwerden waren es 0,003 Prozent der rund 14 Milliarden Brief- und Paketsendungen, die der Konzern 2024 ausgetragen hat.

Die Differenz zu der Zahl der Netzagentur dürfte auch daran liegen, dass sich längst nicht jeder Verbraucher direkt an die Behörde wendet, sondern seinen Unmut erst einmal bei der Post äußert.

Post gelobt Besserung

Die Beschwerdeanteile von Paket-Wettbewerbern waren höher: DPD lag nach eigenen Angaben bei 0,11 Prozent und GLS bei 0,1 Prozent - das heißt, dass jedes 1000. Paket zu einer Beschwerde führte. Die Werte sind aber nicht vergleichbar, da die Post-Beschwerdequote von 0,003 Prozent der Gesamtmenge auch Briefsendungen beinhaltet. Briefe ziehen traditionell weniger Beanstandungen nach sich als Pakete.

Die Deutsche Post nannte ihren Beschwerdeanteil sehr gering. Man bedauere jeden Einzelfall. "Dass in einem Unternehmen mit 187.000 Beschäftigten und rund 50 Mio. bearbeiteten Sendungen am Tag auch Fehler unterlaufen, lässt sich jedoch nie ganz ausschließen." Man wolle besser werden, sagte ein Firmensprecher./wdw/DP/zb

Quelle: dpa-Afx