DSCHIDDA (dpa-AFX) - Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben eine Ölanlage des Staatskonzerns Aramco
Saudi Aramco und die Regierung in Riad äußerten sich zunächst nicht zu der Attacke. Auch über das Ausmaß der Schäden oder mögliche Opfer gab es zunächst keine Angaben. Auf Videos, die den Angriff zeigen sollen, ist in der Entfernung eine größere Explosion zu sehen. Huthi-Militärsprecher Jahia Saria verbreitete auf Twitter ein Satellitenfoto, das die getroffene Anlage in Dschidda zeigen soll.
Nur Stunden vor dem angeblichen Angriff hatte Saudi-Arabien den G20-Gipfel beendet. Das Land hatte bis Sonntag den Vorsitz in der Gruppe der führenden Wirtschaftsmächte und hatte zum Treffen der Staats- und Regierungschefs geladen. Wegen der Corona-Pandemie fand der Gipfel aber nicht wie geplant in Riad sondern nur virtuell statt.
Saudi-Arabien und dessen Staatskonzern Saudi Aramco zählen zu den größte Ölproduzenten der Welt. Nach einem Rekord-Börsengang vor knapp einem Jahr war der Ölgigant vorübergehend das wertvollste Unternehmen der Welt noch vor dem Technologiekonzern Apple
Schon im September 2019 hatten mehrere Explosionen die Anlagen von Saudi Aramco beschädigt. Seinerzeit hatten mehrere Raketen und Drohnen zwei der wichtigsten Ölanlagen im Osten Saudi-Arabiens getroffen. Die Huthi-Rebellen bekannten sich zu diesen Angriffen. Saudi-Arabien und die USA machten den Iran verantwortlich, Teheran wies dies zurück. Die Angriffe ließen die Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Konflikts zwischen den USA und dem Iran wachsen.
Saudi-Arabien bombardiert seit 2015 Ziele im benachbarten Jemen und führt dort ein Militärbündnis an. Das sunnitische Königreich sieht in den Huthi-Rebellen einen engen Verbündeten seines schiitischen Erzrivalen Iran. Die Huthis haben in Saudi-Arabien immer wieder Ziele mit Drohnen und Raketen angegriffen./jot/DP/eas
Quelle: dpa-Afx