FRANKFURT (dpa-AFX) - Die IG Metall zieht mit einer Forderung nach vier Prozent mehr Geld in die Tarifverhandlungen für 3,8 Millionen Beschäftigte in der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Der Gewerkschaftsvorstand bestätigte am Donnerstag in Frankfurt entsprechende Beschlüsse der regionalen Tarifkommissionen. Vier Prozent mehr verlangt die Gewerkschaft parallel auch im Haustarif für rund 120 000 Volkswagen
Das Volumen soll bei Metall und Elektro entweder klassisch in Form von Lohnerhöhungen an die Beschäftigten gehen oder als teilweiser Ausgleich für Arbeitszeitreduzierungen in Betrieben, denen die Krise schwer zu schaffen macht. Hierzu hat die Gewerkschaft die Viertagewoche vorgeschlagen. Außerdem will sie beim Umbau auf neue Technologien stärker mitreden: "Mit Zukunftstarifverträgen sollen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten", erklärte der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann.
In Ostdeutschland verlangt die IG Metall ein "tarifliches Angleichungsgeld", um die dort weiterhin bestehende, drei Stunden längere Wochenarbeitszeit auszugleichen.
Bei VW
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall verwies auf Produktionsrückstände von mehr als 20 Prozent in Folge der Corona-Krise. Trotz erheblicher Unterauslastung versuchten die Unternehmen, ihre Beschäftigten zu halten. "Über eine Million Beschäftigte der Branche sind aktuell in Kurzarbeit. In dieser Lage irgendeinen Verteilungsspielraum zu erkennen, ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar", erklärte der Verband in Berlin. In der Tarifrunde gehe es ausschließlich darum, in der Branche Arbeitsplätze sicherer zu machen./ceb/DP/eas
Quelle: dpa-Afx