BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts des Kriegs in der Ukraine rücken Fragen rund um Aufrüstung und Sicherheit aus Sicht der Luft- und Raumfahrtbranche stärker in den Blick von Politik und Öffentlichkeit. Auf der diesjährigen Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin (ILA) sollen sie neben dem nachhaltigen Umbau des Luftverkehrs eine zentrale Rolle spielen. "Wir haben allen Grund, diese Dinge jetzt wieder ausgeglichener zu sehen", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, Michael Schöllhorn, am Dienstag. "Die Themen Ökologie und Sicherheit gehören zusammen."
Mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro will die Regierung in den kommenden Jahren vor allem die Bundeswehr neu aufstellen. Von dem Geld werde auch die Branche profitieren, betonte Schöllhorn. Die ILA werde zeigen, welche Entwicklungen mit den Mitteln vorangetrieben würden. Schöllhorn nannte Flugzeuge, die Cybersicherheit und vor allem die militärische und zivile Nutzung von Satelliten als Beispiele.
Vom All aus seien etwa chemische Profilaufnahmen der Erde möglich, sagte die Chefin des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR), Anke Kaysser-Pyzalla. So könnten Öl- oder Plastikmüllteppiche auf dem Meer beobachtet oder der Feuchtigkeitsgehalt in Waldböden bestimmt werden.
Den zweiten großen Strang auf der ILA bildet der Umbau des Luftverkehrs. Insbesondere auf der Langstrecke sollen künftig vor allem Wasserstoffantriebe zum Einsatz kommen. Dafür brauche es nachhaltige Stromquellen, betonte der Grünen-Bundestagsabgeordnete, Dieter Janecek. Es gebe neue Anläufe, diese in sonnenreichen Ländern wie Marokko oder Katar zu gewinnen.
Die ILA findet vom 22. bis zum 26. Juni in Berlin erstmals seit der Corona-Krise wieder als Präsenzveranstaltung statt. Sie gilt als die wichtigste Branchenmesse der Luft- und Raumfahrtindustrie./maa/DP/jha
Quelle: dpa-Afx