VILLACH (dpa-AFX) - Der Chipkonzern Infineon erhofft sich von der Inbetriebnahme seines neuen Halbleiterwerks in Villach zusätzliche Umsätze in Milliardenhöhe. Rund zwei Milliarden Euro pro Jahr wolle das Unternehmen dank der neuen Fabrik zusätzlich erlösen, hieß es in einer Mitteilung zur Eröffnung des Werks am Freitag. Das ist etwas mehr als bisher geplant. Zunächst hatte Infineon mit 200 Millionen weniger gerechnet. Vorstandsmitglied Jochen Hanebeck zufolge soll die Volllast des Werkes in vier bis fünf Jahren erreicht werden.

Angesichts der derzeitigen Knappheit bei Halbleitern und der weltweit wachsenden Nachfrage könnte der Zeitpunkt für die Eröffnung günstiger nicht sein, bemerkte Vorstandsvorsitzender Reinhard Ploss. "Angesichts der beschleunigten Elektrifizierung und Digitalisierung erwarten wir, dass der Bedarf nach Leistungshalbleitern in den kommenden Jahren weiter zunimmt." Dabei dürfte Infineon auch langfristig davon profitieren. "Die Märkte boomen."

Die Fabrik wurde den Angaben zufolge nach drei Jahren Anfang August in Betrieb genommen und damit drei Monate früher als zunächst geplant. Der Konzern bezifferte die Kosten auf rund 1,6 Milliarden Euro. Die Chips sollen in der ersten Ausbaustufe vor allem die Nachfrage der Automobilindustrie, im Bereich von Rechenzentren und der Gewinnung erneuerbarer Energie aus Solar- und Windkraft decken./nas/stw/jha/

Quelle: dpa-Afx