(neu: Kursentwicklung und Schlusskurs)
LONDON (dpa-AFX Broker) - Die Funkturmsparte Vantage Towers
In der Spitze ging es für die Papiere im frühen Handel kurzzeitig auf über 25 Euro nach oben. Im weiteren Verlauf drohten sie dann mehrfach unter den Ausgabepreis zu rutschen. Händler vermuteten, dass auf diesem Kursniveau die den Börsengang begleitenden Konsortialbanken mit Aktienkäufen den Kurs gestützt haben dürften.
Der britische Mobilfunker Vodafone bringt inklusive Mehrzuteilungsoption bis zu gut 95,8 Millionen Aktien - oder knapp 19 Prozent seiner Funkturmsparte - an den Markt. Sollten die ersten neuen Anteilseigner ihr Recht auf zusätzliche Aktien komplett ausüben, bekommt Vodafone insgesamt 2,3 Milliarden Euro als Bruttoerlös, wie der Telekommunikationskonzern mitteilte. Das Geld will Vodafone früheren Angaben zufolge auch zum Schuldenabbau nutzen.
Man werde die digitale Transformation Europas antreiben, sagte der Chef von Vantage Towers, Vivek Badrinath, beim Börsenstart. "Wir öffnen ein neues Kapitel in der Geschichte unserer Firma." Das Sagen haben wird Vodafone auch nach dem Börsengang der Funkturmfirma, schließlich hält der Konzern mehr als 80 Prozent an der Firma.
Funktürme gelten angesichts der Niedrigzinsen als attraktives Investment für professionelle Anleger wie Versicherer und Finanzinvestoren, die an einer stabilen Rendite aus Standortmieten interessiert sind. Es geht um 82 000 Funktürme und Dachstandorte in 10 europäischen Staaten, darunter Deutschland. Für ihre Nutzung zahlen die Netzbetreiber - auch Vodafone - Miete. Die Antennen kommen von den Netzbetreibern selbst und nicht von Vantage Towers.
Wettbewerber gehen ähnliche Wege. So verkaufte Telefónica Deutschland im vergangenen Jahr seine Mobilfunk-Standorte an Telxius, um den teuren Ausbau des Mobilfunknetzes zu stemmen. So ist es auch bei Vodafone - das Netz für den Mobilfunkstandard 5G erfordert hohe Investitionen. Vantage Towers ist der bisher größte Börsengang in diesem Jahr in Frankfurt./bek/fba
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Quelle: dpa-Afx