NEW YORK (dpa-AFX) - Der japanische Technologieinvestor und Mischkonzern Softbank schielt Kreisen zufolge bei einem Börsengang seines Chipdesigners Arm auf eine Bewertung von über 60 Milliarden US-Dollar. Im September schon könnte es soweit sein, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf eingeweihte Personen. Der Konzern von Techmogul Masayoshi Son wolle mit einem Unternehmenswert von 60 bis 70 Milliarden Dollar (bis zu 64 Mrd Euro) aus dem Hype um Chips für Künstliche Intelligenz Kapital schlagen.
In einem früheren Stadium hatten Investmentbanker bei dem Megadeal zwischen 30 und 70 Milliarden Dollar ins Gespräch gebracht, wie es bei Bloomberg hieß. Arm-Manager könnten auch noch versuchen, die Bewertung auf bis zu 80 Milliarden hochzutreiben, das erscheine aber ungewiss. Eine Werbe-Roadshow bei möglichen Investoren sei für die erste Septemberwoche angesetzt, dicht gefolgt von einer Preisfindung in der Woche danach.
Softbank hatte die britische Firma 2016 für 32 Milliarden Dollar gekauft. Ein Verkauf an den Chipkonzern Nvidia scheiterte an Bedenken von Wettbewerbshütern. Inzwischen ist Nvidia als Ankeraktionär bei dem Vorhaben im Gespräch, wie die britische Wirtschaftszeitung "Financial Times" im Juli berichtet hatte. Auch Chipriese Intel soll Interesse haben. Softbank-Chef Masa Son ließ schon vor ersten Vorbereitungsschritten im Mai durchblicken, dass er auch nach einer Aktienplatzierung eine Mehrheit an Arm behalten wolle. Bei dem Börsengang sollen wohl nach Darstellung von Bloomberg bis zu rund 10 Milliarden Dollar erlöst werden.
Auf Basis der von Arm entworfenen Chip-Architekturen entwickeln unter anderem Apple und Samsung die Prozessoren für ihre Smartphones. Auch der Halbleiterkonzern Qualcomm, mit dessen Chips viele Android-Telefone laufen, greift darauf zurück. Die Arm-Designs setzten sich in Smartphones gegen Chipsysteme von Intel durch - unter anderem weil sie weniger Strom brauchen. Inzwischen werden Chips auf Basis von Arm-Architekturen auch in Rechenzentren eingesetzt, und Apple nutzt sie in seinen neuen Mac-Computern./men/so/jha/
Quelle: dpa-Afx