(neu: Kurse aktualisiert im 3. Absatz, Stabilisierungsmitteilung von Jefferies im 3. Absatz.)

JANDELSBRUNN (dpa-AFX) - Der Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert hat den Sprung an die Börse gerade so geschafft. Der Ausgabepreis wurde auf 58 Euro und damit am unteren Ende der Spanne festgelegt, wie das Unternehmen am Mittwochmorgen in Jandelsbrunn mitteilte.

Die Eigentümer, vor allem die niederländische Beteiligungsgesellschaft HTP, hatten zudem erst am Dienstag angekündigt, deutlich weniger Aktien zu verkaufen als geplant. Inklusive Mehrzuteilung gaben die Altaktionäre nun 3,65 Millionen Aktien ab. Dazu kamen noch 350 000 neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung. Damit beträgt der Erlös des Börsengangs 232 Millionen Euro. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von 602 Millionen Euro.

Der erste Kurs des Wohnmobilherstellers lag mit 58 Euro exakt auf dem festgelegten Preis, zu dem die Aktien ausgegeben wurden. In der Folge kletterten sie dann kurz über 59 Euro, zuletzt standen sie mit 58,20 Euro dann aber wieder nur noch knapp im Plus. Die begleitende US-Investmentbank Jefferies hatte zuvor angekündigt, wie bei Börsengängen üblich stabilisierend eingreifen zu wollen, falls der Verkaufsdruck zu stark werde.

HTP wird nach dem Börsengang zusammen mit Vorstandschef Wolfgang Speck 61,5 Prozent der Knaus-Tabbert-Anteile halten, der Streubesitz liegt dann bei 38,5 Prozent. Ursprünglich hatten die Niederländer bis zu rund 48 Prozent der Anteile abgeben und mit der Platzierung insgesamt bis zu 366 Millionen Euro erlösen wollen.

Aus der Kapitalerhöhung fließen dem Unternehmen nun 20,3 Millionen Euro zu, die in den Ausbau der Produktion gesteckt werden sollen. Vor allem soll in Ungarn die Produktion von Kastenwagen ab Herbst 2021 ausgeweitet werden.

Knaus Tabbert verspricht sich viel von einer steigenden Nachfrage nach Freizeitmobilen. Gerade in der Corona-Krise mit vielen Reisebeschränkungen erlebte die Branche einen Boom. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im niederbayerischen Jandelsbrunn. Mit den Marken Knaus Tabbert, T@B, Weinsberg, Morelo und der Vermietplattform Rent and Travel erzielte das Unternehmen vergangenes Jahr einen Umsatz von über 780 Millionen Euro. Mit rund 3000 Mitarbeitern wurden über 26 000 Freizeitmobile produziert./zb/men/tav/jha/

Quelle: dpa-Afx