ESSEN/DORTMUND (dpa-AFX) - Der Industriekonzern Thyssenkrupp bringt seine Wasserstofftochter Nucera zu 20,00 Euro je Aktie an die Börse. Der finale Angebotspreis entspreche einer Marktkapitalisierung von 2,53 Milliarden Euro, teilte Thyssenkrupp Nucera am Mittwochabend in Dortmund mit. Insgesamt würden knapp 30,3 Millionen Papiere einschließlich Mehrzuteilungsoption bei Investoren platziert, die überwiegend aus einer Kapitalerhöhung von Thyssenkrupp Nucera stammen. Dies entspreche einem Börsengang-Volumen von rund 605 Millionen Euro, hieß es. Bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption-Option betrage der Streubesitz 24 Prozent des Grundkapitals.

Die Erstnotiz ist für diesen Freitag (7. Juli) geplant. Ende Juni war die Preisspanne für den Hersteller von Elektrolyseuren für die Produktion von Wasserstoff auf je 19 bis 21,50 Euro festgesetzt worden.

Am Donnerstag notierte die Thyssenkrupp-Aktie leicht tiefer als am Vorabend. Seit dem Jahreswechsel summiert sich dennoch ein Plus von rund 23 Prozent. Im Jahresverlauf hatten die Thyssenkrupp-Papiere deutliche Schwankungen verzeichnet. Der aktuelle Preis von rund 7 Euro entspricht aber nur noch einem Bruchteil des Wertes vor fünf Jahren - damals kostete ein Papier noch rund 22 Euro.

Der MDax-Konzern Thyssenkrupp will langfristig die Mehrheit an seiner Tochter halten, an der auch die italienische Industrie De Nora beteiligt ist. Der bisherige Minderheitsaktionär (34 Prozent) will seine langjährige Partnerschaft mit dem Unternehmen fortführen. De Nora ist ein italienischer Hersteller von Elektrochemie-Technologie.

Die Essener hatten für Nucera bereits im vergangenen Jahr einen Börsengang ins Auge gefasst, wegen der volatilen Marktbedingungen dann aber zunächst davon Abstand genommen. Der Erlös soll früheren Angaben nach zum Ausbau des Geschäfts mit der sogenannten alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) zur klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff verwendet werden.

Von der klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff verspricht sich Nucera großes Wachstumspotenzial. Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser mit Hilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Wurde der Strom zuvor klimaneutral erzeugt, zum Beispiel mit Windrädern oder Solarzellen, wird der Wasserstoff als "grün" genannt. Nucera baut auch Anlagen für die Chlor-Alkali-Elektrolyse./ngu/nas/stk

Quelle: dpa-Afx