NEW YORK (dpa-AFX) - Bei seinem geplanten US-Börsengang streicht der chinesische Fahrdienstvermittler Didi Chuxing laut Insidern brutto rund 4,4 Milliarden US-Dollar ein. Didi habe rund 317 Millionen Anteilsscheine zu je 14 Dollar platziert, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen in der Nacht zum Mittwoch schrieb. Auch das "Wall Street Journal" ("WSJ") hatte berichtet. Damit hätte Didi das obere Ende der angepeilten Preisspanne erreicht.

Im Rahmen des Angebotes hat Didi laut Bloomberg rund 317 Millionen Aktienersatzscheine - sogenannten ADS (American Depository Shares) - verkauft. Laut dem Börsenprospekt hätte das Unternehmen bei Vollausübung der Mehrzuteilungsoption gut 331 Millionen ADS veräußern können. Die ADS stehen jeweils für eine gewisse Zahl echter Stammaktien des Unternehmens. Bereits am Mittwoch könnte der Handel aufgenommen werden, hieß es im "Wall Street Journal".

Früheren Angaben zufolge werden Unternehmensgründer und Vorstandschef Will Wei Cheng, Managerin Jean Qing Liu und Manager Stephen Jingshi Zhu über eine Aktiengattung mit höheren Stimmrechten weiter die Kontrolle über das Unternehmen haben. Mit einem Bruttoerlös von 4,4 Milliarden Dollar (3,7 Mrd Euro) wäre Didi nach Bloomberg-Daten die zweitgrößte US-Börsengang eines chinesischen Unternehmens. Nur der Onlinehandelsriese Ali Baba sei mit 25 Milliarden Dollar größer gewesen.

Gemessen an den wohl ausstehenden Aktien am oberen Ende der Preisspanne käme der Uber -Rivale damit auf eine Marktkapitalisierung in Höhe von 67 Milliarden Dollar. Im April hatte Bloomberg über Vorstellungen des Unternehmens von bis zu 100 Milliarden Dollar berichtet.

Didi bezeichnet sich als die weltgrößte Mobilitätsplattform und ist mit fast 500 Millionen jährlich aktiven Nutzern in 16 Ländern vertreten, vor allem in China. In den vergangenen drei Jahren schrieb das Unternehmen nach eigenen Angaben rote Zahlen. Im ersten Quartal 2021 schaffte Didi jedoch einen Nettogewinn von 837 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 6,4 Milliarden Dollar.

Die Chinesen verfolgen ein ähnliches Geschäftsmodell wie Uber. In seinem Heimatmarkt setzte sich Didi in einem erbitterten Preiskampf gegen Uber durch. Das US-Unternehmen kapitulierte 2016 und gab sein China-Geschäft im Gegenzug für eine Beteiligung an Didi ab. Dadurch hält Uber jetzt 12,8 Prozent an Didi und dürfte so - wie auch der mit 21,5 Prozent größte Anteilseigner Softbank - viel Geld am Börsengang verdienen./ngu/men/mne/mis

Quelle: dpa-Afx