KOTO (dpa-AFX) - Der japanische Chipkonzern Renesas hat nach dem Erdbeben in der Präfektur Fukushima drei seiner Werke vorerst heruntergefahren. Der Infineon-Rivale untersucht derzeit die Fabriken in Naka (Hitachinaka), Takasaki und Yonezawa auf Schäden, wie er am Donnerstag mitteilte. Am Standort Yonezawa sei die Produktion auf Testlinien bereits wieder teilweise angelaufen. Renesas ist wie der deutsche Konkurrent Infineon auch stark vertreten bei Halbleitern, die in Autos verbaut werden. Die Japaner wollen über den weiteren Verlauf berichten.
Die Autoindustrie hadert seit geraumer Zeit mit Lieferschwierigkeiten bei Elektronikchips, ohne die moderne Autos nicht fertiggestellt werden können. Im Frühjahr 2021 sorgten unter anderem ein heftiger Wintereinbruch in Texas sowie ein großes Feuer in einem japanischen Renesas-Werk für Engpässe in der Lieferkette. Im Sommer und Herbst kam dann die Produktion von Fabriken in Asien zum Stehen, weil Behörden in Folge von Covid-Ausbrüchen Lockdowns verhängten. Die Nachfrage übersteigt bei den Halbleitern für die Autoindustrie derzeit nach wie vor das Angebot, die großen deutschen Autobauer rechnen frühestens im zweiten Halbjahr mit einer Entspannung der Lage.
Am Donnerstag hatte ein Erdbeben in der Region Fukushima mindestens vier Todesopfer gefordert, über 200 Menschen wurden verletzt, wie japanische Medien berichteten. Eine zunächst ausgesprochene Tsunami-Warnung wurde wieder aufgehoben./men/nas/mis
Quelle: dpa-Afx