NEW BRUNSWICK (dpa-AFX) - Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) will sich weiterhin mit Klägern wegen gesundheitlicher Folgen mutmaßlich asbestbelasteter Talkumpuder auf einen Vergleich einigen. Zur Beilegung sämtlicher Klagen um Körperpflegeartikel, die das Magnesiumsilikat Talkum enthalten, bietet J&J den Betroffenen nun einen Vergleich im Volumen von rund 11 Milliarden US-Dollar (10,3 Mrd Euro), teilte das Unternehmen am Mittwoch in New Brunswick mit. Das wären 2,1 Milliarden mehr, als bislang geboten wurden.
Zwei frühere Versuche, sich mit den Klägern zu einigen, waren gescheitert, da die Betroffenen mehr Geld verlangten. Bei den Klagen geht es vor allem um das Körperpuder "Baby Powder", das viele Frauen für Erkrankungen an Eierstockkrebs verantwortlich machen.
Neben J&J sind auch viele andere Hersteller von Baby-, Fuß- und anderen Pudern in den USA mit Klagen konfrontiert. Der Vorwurf lautet auch hier, früher gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe verwendet zu haben, die Krebs auslösen können.
Im Fall von Bayer entschieden US-Gerichte Ende vergangenen Jahres, dass der Konzern nicht für gesundheitliche Folge bestimmter vor langer Zeit mutmaßlich asbestbelasteter Talkumpuder haften muss. Die Leverkusener hatten 2014 das Konsumgütergeschäft der US-amerikanischen Merck & Co mit Marken wie Dr. Scholl's übernommen. Der US-Arzneimittelhersteller hatte anschließend vor Gericht durchsetzen wollen, entsprechende Haftungsrisiken mit Blick auf die Talkumpuder nach Ablauf einer Frist im Jahr 2021 an Bayer weiterreichen zu können - auch für die Zeit vor der Übernahme./lew/mne/jha/
Quelle: dpa-Afx