CHISINAU/MOSKAU (dpa-AFX) - Inmitten einer schweren Gaskrise in der Republik Moldau haben neue Verhandlungen über einen Liefervertrag mit Russland kein Ergebnis gebracht. Das teilte der russische Gasriese Gazprom
Zuvor hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekannt gegeben, dass die Europäische Union Moldau, das an EU-Mitglied Rumänien grenzt, mit Hilfen in Höhe von 60 Millionen Euro unter die Arme greifen werde.
Russland droht der verarmten Ex-Sowjetrepublik zum Jahresende mit dem Zudrehen des Gashahns, wenn der bestehende Vertrag bis dahin nicht verlängert wird. Streit gibt es etwa darüber, dass Moldau, das nach einem Machtwechsel nun einen prowestlichen Kurs fährt, 790 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas bezahlen muss - deutlich mehr als zuvor unter einer russlandfreundlichen Regierung. Wegen der dramatischen Situation rief Moldau in der vergangenen Woche einen einmonatigen Notstand aus.
Russland sieht sich immer wieder in der Kritik, Preise nach der politischen Ergebenheit eines Landes festzulegen. So hatte etwa zuletzt Belarus für 2022 einen deutlich niedrigeren Freundschaftspreis ausgehandelt.
Der Kreml betont hingegen, dass hinter den Verhandlungen mit Moldau keine politischen Interessen stünden. Es handele sich um rein kommerzielle Gespräche, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zuletzt und verwies etwa auf die derzeit große Nachfrage nach russischem Gas sowie auf hohe Schulden, die Moldau angehäuft habe./haw/DP/eas
Quelle: dpa-Afx