HSINCHU (dpa-AFX) - Getrieben vom KI-Boom hat der taiwanische Chiphersteller TSMC
Im abgelaufenen zweiten Quartal legte der Umsatz um ein Drittel auf 20,8 Milliarden US-Dollar zu. Dabei profitierte TSMC von der Nachfrage nach fortschrittlichen 3- und 5-Nanometer-Chips. Im dritten Jahresviertel sollten die Erlöse im Jahresvergleich nochmals um ein Drittel auf 22,4 bis 23,2 Milliarden Dollar anziehen, erklärte das Management in einer Telefonkonferenz.
Für das Gesamtjahr peilt Konzernchef C.C. Wei in US-Dollar nun ein Umsatzplus über dem mittleren 20-Prozent-Bereich an. Das wären mehr als die knapp 23 Prozent, die Analysten bisher im Mittel erwartet. Investoren hatten zuletzt aber schon auf eine Erhöhung gehofft.
Zudem will TSMC im laufenden Jahr tendenziell mehr in die Produktion investieren als bisher geplant. Statt 28 bis 32 Milliarden Dollar sind nun 30 bis 32 Milliarden geplant.
Die Aktien des weltgrößten Chipauftragsfertigers sind einer der großen Profiteure des Booms rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Seit das Thema gegen Ende 2022 Fahrt aufgenommen hat, hatte Kurs bis zum Rekordhoch in der ersten Juli-Hälfte um rund 160 Prozent zugelegt. In den vergangenen Handelstagen machten Anleger bei Techwerte dann aber erst einmal in der Tendenz Kasse. Zudem sorgen Äußerungen von Donald Trump, der eine zweite US-Präsidentschaft anstrebt, für Nervosität.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat hatte sich mit Blick auf eine US-Unterstützung für Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs zurückhaltend gegeben. "Ich denke, Taiwan sollte uns für die Verteidigung bezahlen. Wir sind nichts anderes als eine Versicherungsgesellschaft. Taiwan gibt uns nichts", hatte Trump dem Magazin "Bloomberg Businessweek" auf die Frage gesagt, ob er Taiwan gegen China verteidigen würde.
Aktuell investieren Chipkonzerne viel Geld in den USA und Europa, um die Abhängigkeit von Importen aus Asien zu verringern. Allerdings dauert ein umfassender Kapazitätsaufbau Jahre./mis/nas/jha/
Quelle: dpa-Afx