ESSEN (dpa-AFX) - Der britische Stahlkonzern Liberty Steel intensiviert seine Bemühungen um die Stahlsparte des Konkurrenten Thyssenkrupp
Der angeschlagene Essener Industriekonzern will im März entscheiden, wie es mit seinem Stahlgeschäft weitergeht. Neben einem Verkauf lässt Vorstandschefin Martina Merz auch einen weiteren Alleingang beim Stahl prüfen. Die Zukunft der Traditionssparte mit rund 27 000 Beschäftigten dürfte auch ein Thema bei der Online-Hauptversammlung des Konzerns in der kommenden Woche sein. Thyssenkrupp hatte zuletzt tiefrote Zahlen im Stahlgeschäft eingefahren. Das Ende September 2020 abgelaufene Geschäftsjahr 2019/2020 schloss die Stahlsparte mit einem Minus von fast einer Milliarde Euro ab.
Liberty hatte im vergangenen Oktober sein Kaufangebot öffentlich gemacht, ohne aber Details zu nennen. Seit Dezember kann der britische Konzern in die Bücher von Thyssenkrupp Steel schauen und hat dadurch Einblick in wesentliche Geschäftsdaten der Stahlsparte. Das Kaufangebot der Briten ist bislang auf entschiedene Ablehnung der Arbeitnehmervertreter bei Thyssenkrupp gestoßen. Die IG Metall pocht auf eine Staatsbeteiligung.
Dem "Handelsblatt" sagte Liberty-Besitzer Sanjeev Gupta: "Thyssenkrupp hat exzellente Standorte mit sehr guten Mitarbeitern." Für den Fall, dass er zum Zug komme, sollten die Krupp-Werke unter dem Dach von Liberty ihr Angebot erweitern./hff/DP/stw
Quelle: dpa-Afx