(Präzisiert wird im 1. und 4. Absatz: Bei den Zahlen handelt es sich um veröffentlichte Patentanmeldungen, die Anmeldungen selbst liegen nach Angaben des Deutschen Patent- und Markenamts 18 Monate weiter zurück. Zudem wurde im 1. Absatz, 2. Satz, der Name einer Behörde berichtigt: "Europäisches Patentamt" rpt "Europäisches Patentamt".)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im Jahr 2020 sind in Deutschland deutlich mehr Patentanmeldungen für Erfindungen zur Entwicklung von Flugtaxis veröffentlicht worden als in den Jahren zuvor. Beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) und dem Europäischen Patentamt seien fast 583 Anmeldungen mit Wirkung für Deutschland veröffentlicht worden - ein Plus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte das DPMA in München am Mittwoch mit. Im Jahr 2016 seien es nur 209 Erfindungen gewesen. Veröffentlicht würden die Patente aber erst eineinhalb Jahre nach ihrer Anmeldung, sagte ein DPMA-Sprecher.
"Vor ein paar Jahren wurde das Szenario von Flugtaxis von vielen noch nicht so ganz ernst genommen", sagte DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. Die "rasante Entwicklung der Innovationstätigkeit" zeige aber, dass es sich um "einen wichtigen Zukunftsmarkt" handle.
Nach Angaben der Behörde dominieren bei den Patentanmeldungen bisher US-Unternehmen. Vier von zehn Erfindungen kamen seit 2016 demnach von Firmen aus den Vereinigten Staaten (42,2 Prozent). Ihr Anteil sei damit höher als der aus Deutschland (16,5 Prozent), Frankreich (7,6 Prozent), China (7 Prozent) und Japan (4,9 Prozent) zusammen.
Die Zahl der veröffentlichten Anmeldungen aus Deutschland sei zuletzt aber deutlich gestiegen. Im Jahr 2020 seien es gut 120 Erfindungen gewesen - mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2019. Die Zahl der Patente aus den USA sei dagegen mit 224 gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Insgesamt war die Corona-Pandemie 2020 mit einem starken Rückgang der Patentanmeldungen in Deutschland einhergegangen./fjm/DP/stw
Quelle: dpa-Afx