(Berichtigt wird die Meldung vom 6. April um 16.24 Uhr. Es wird im 1. Absatz klargestellt, dass MAN Energy Solutions eine direkte Tochter von Volkswagen ist).
HAMBURG/AUGSBURG (dpa-AFX) - Klimaneutral hergestelltes synthetisches Erdgas kann aus Sicht des Motorenherstellers MAN den Ausstoß von Treibhausgas in der Schifffahrt erheblich senken. Messungen an Bord des Containerschiffes "Elbblue" hätten ergeben, dass schon bei 50-prozentiger SNG-Befüllung die entsprechenden Emissionen im Vergleich zum ausschließlichen Betrieb mit herkömmlichem Flüssiggas (LNG) um 27 Prozent reduziert seien, teilte die VW
Mit der 1036 Standardcontainer (TEU) fassenden Elbblue" war im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel erstmals versuchsweise ein Containerschiff mit klimaneutralem SNG betankt worden.
Das Schiff ist mit einem Mehrstoffmotor ausgerüstet, der neben Schweröl (HFO) auch mit LNG betrieben werden kann. Die Testfahrt habe belegt, dass LNG ohne Modifikation des Motors durch SNG ersetzt werden könne. "Mit diesem Projekt haben wir den Nachweis erbracht, dass unser Konzept der Maritimen Energiewende technisch trägt", sagte der Chef von MAN Energy Solutions, Uwe Lauber laut Mitteilung. MAN ist einer der weltweit wichtigsten Hersteller von Schiffsantrieben.
"Die derzeitige weltpolitische Lage unterstreicht, welche Rolle synthetische Kraftstoffe künftig für eine diversifizierte Energieversorgung spielen können: Sie weisen den Weg hin zu weniger Abhängigkeit von Rohstoffvorkommen, -lieferanten und Preisschwankungen", fügte Lauber hinzu. Er wies darauf hin, dass die LNG-Preise nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine deutlich gestiegen seien und inzwischen auf ähnlichem Niveau wie SNG lägen.
"Wenn es gelingt, die Produktionskapazitäten zügig aufzubauen und dem Markt synthetische Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen, kann SNG eine klimafreundliche und langfristig auch wirtschaftliche Alternative zu fossilen Energieträgern in der Schifffahrt sein", sagte Lauber. Reeder haben in der Schifffahrt zumindest auf langen Strecken nur die Wahl zwischen Schiffsdiesel oder LNG, wobei LNG-getriebene Schiffe derzeit noch sehr selten anzutreffen sind./kf/DP/eas
Quelle: dpa-Afx