(Berichtigt wurde im 4. Absatz, letzter Satz, dass bis 2030 alle Haushalte und Unternehmen in Deutschland einen Glasfaseranschluss haben sollen. Dieser muss nicht zwangsweise von der Telekom gestellt sein.)
BONN (dpa-AFX) - Eine anhaltend gute Entwicklung auf beiden Seiten des Atlantiks hält die Deutsche Telekom
Die Telekom will künftig sechs Milliarden Euro pro Jahr für den Netzausbau hierzulande ausgeben. Insgesamt investierte die Telekom im vergangenen Jahr 18 Milliarden Euro. "Mich interessiert nur der Kundenzuwachs", betonte Höttges - und dieser komme nur, indem das Unternehmen nachhaltig in sein Netz investiere. Stand heute erreicht die Telekom nach eigenen Angaben 91 Prozent aller Menschen in Deutschland mit dem 5G-Netz, in den USA sogar etwas mehr.
Allerdings kommt der 5G-Ausbau nicht in allen Märkten so schnell voran. Denn im Vergleich zu den wichtigeren Märkten erreichen die ultraschnellen Frequenzen in Europa bislang nur knapp 30 Prozent der Menschen. Die Telekom sieht sich dennoch auf gutem Weg und betont in diesem Zusammenhang, dass in anderen Ländern Frequenzen erst "viel später" vergeben worden seien als hierzulande.
Bei seinem Lieblingsthema Glasfaser will Höttges in Deutschland unterdessen einen Zahn zulegen und über Kooperationen bis 2024 das bisherige Ziel von 10 Millionen Haushalten übertreffen. Dabei sind Anschlüsse bis in die Wohnung (Fiber to the Home; FTTH) statt nur bis zum nächsten Verteilerkasten gemeint. Unabhängig vom Anbieter sollen bis 2030 "alle Haushalte und Unternehmen" in Deutschland einen FTTH-Anschluss haben, von denen die Telekom einen großen Teil bauen will.
Der Manager versprach, den ländlichen Raum bei den Plänen nicht zu vergessen. Insgesamt will der Konzern 12 Millionen Haushalte an sein Netz anschließen - auch mithilfe des Gemeinschaftsunternehmens GlasfaserPlus, das die Telekom mit seinem australischen Partner IFM gegründet hat.
Dabei bräuchte es aus Kundensicht bislang gar nicht zwingend mehr Anschlüsse - denn nach Aussagen von Höttges ist gerade mal ein Fünftel des Gigabit-Netzes ausgelastet. Umso interessanter wirkt der neu abgeschlossene Deal mit der United-Internet-Tochter 1&1
Unterdessen lief es im vergangenen Jahr rund für den Dax
Kein Wunder: Aus Synergien bei Vertrieb und Netz sparte T-Mobile US nach der Zusammenlegung mit dem kleineren Rivalen im vergangenen Jahr 3,8 Milliarden US-Dollar. Im laufenden Jahr sollen die Effekte auf bis zu 5,3 Milliarden Dollar steigen und würden damit auf Jahressicht die Integrationskosten der Fusion übersteigen.
Das starke US-Geschäft macht sich auch bei den Kundenzahlen der Bonner bemerkbar: Weltweit konnte der Konzern nach Abzug von Kündigungen 7,1 Millionen neue Vertragskunden für sich gewinnen, von denen mehr als zwei Drittel in den Vereinigten Staaten hinzukamen.
Das um Sondereffekte bereinigte operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingaufwand (Ebitda AL) kletterte 2021 um 6,6 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro. Beim freien Mittelzufluss (FCF AL) konnte das Management einen Wert von 8,8 Milliarden Euro verzeichnen - ein Plus von 40 Prozent. Bei beiden Werten erreichte die Deutsche Telekom damit etwas mehr, als sie selbst angepeilt hatte. Auch die Schätzungen der Analysten wurden übertroffen.
Für das laufende Jahr will Konzernchef Tim Höttges den freien Mittelzufluss auf rund 10 Milliarden Euro hieven. Das bereinigte Ebitda AL soll bei rund 36,5 Milliarden Euro liegen. Das wegen einer Umstellung beim Leasing von Endgeräten angepasste Betriebsergebnis (Core Ebitda AL) soll um 5 Prozent steigen. Wie bereits bekannt, will die Deutsche Telekom ihren Aktionären für das vergangene Jahr eine Dividende von 64 Cent je Aktie zahlen./ngu/nas/jha/
Quelle: dpa-Afx