(Berichtigt wird im letzten Absatz die Veränderung des Ergebnisses nach Steuern. Die Veränderung betrug plus "knapp 4 Prozent".)
STUTTGART (dpa-AFX) - Die VW
Das seit einigen Monaten unter Druck stehende Vorzugspapier gab im Dax
Dass Porsche ein Übergangsjahr bevorstehe, sei den Investoren bekannt, hieß es aus dem Handel. Die schwächer als gedacht erwartete operative Marge in diesem Jahr könne den Aktienkurs heute dennoch belasten. Das vierte Quartal sei besser ausgefallen als gemeinhin gedacht, schrieb Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies. Der Ausblick allerdings bleibe etwas hinter den Erwartungen zurück. JPMorgan-Experte Jose Asumendi äußerte sich ähnlich. Er rechnet mit einem deutlichen Anziehen der Ergebnisse im zweiten Halbjahr und dann mit vollem Schwung im kommenden Jahr. Schon dieses Jahr dürften Preiserhöhungen zum Tragen kommen.
Die operative Umsatzrendite - also was im Tagesgeschäft vom Umsatz als operativer Gewinn übrigbleibt - erwartet das Management um Blume in einer Bandbreite von 15 bis 17 Prozent. Das wäre weniger als die im Vorjahr bei 18,0 Prozent stabil gehaltene Marge und auch weniger, als sich Analysten zuvor ausgerechnet hatten. Beim Umsatz geht Porsche von 40 bis 42 Milliarden Euro aus. 2023 hatte das Unternehmen auch dank eines Auslieferungsanstiegs um gut drei Prozent beim Erlös 40,5 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit knapp acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
In diesem Jahr bringt Porsche neue Versionen vom Panamera und dem Elektrosportwagen Taycan sowie den lange erwarteten vollelektrischen Macan auf den Markt. Zudem startete bereits spät im Jahr 2023 der neue Cayenne, das meistverkaufte Modell der Zuffenhausener. Auch der Sportwagenklassiker 911 wird im Frühsommer aufgefrischt.
Porsche hatte bereits angedeutet, dass die zeitversetzten und gestaffelten Produktanläufe herausfordernd sein würden. Mittel- und langfristig halte Porsche an seinen Renditeambitionen fest, sagte Finanzchef Lutz Meschke laut Mitteilung. Porsche visiert in der mittleren Frist 17 bis 19 Prozent Marge an, langfristig soll sie sogar auf über 20 Prozent getrieben werden.
Um das zu schaffen, hatte Porsche vor rund einem Jahr ein neues Ergebnisprogramm aufgesetzt. "Wir nehmen auch hier viel Geld in die Hand, um neue Erlösquellen zu erschließen", sagte Meschke. Dazu gehören den Angaben zufolge besonders exklusive Angebote und Services.
Porsche will in der Produktion vor allem weiter flexibel bleiben und Verbrenner, Hybride und Vollelektroautos gleichzeitig bauen können. Vergangenes Jahr stieg der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge um 1,5 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent an. Mitte des Jahrzehnts sollen perspektivisch ein vollelektrischer 718 hinzukommen sowie ein Elektro-SUV, das über dem Cayenne positioniert ist und damit hohe Verkaufspreise liefern soll.
Im vergangenen Jahr stieg der Gewinn nach Steuern um knapp 4 Prozent auf 5,16 Milliarden Euro. Die Dividende soll von 1,01 Euro auf 2,31 Euro je Vorzugspapier zulegen. Die Vorzugsaktien sind zu rund einem Viertel im freien Streubesitz, der Rest gehört dem Volkswagen-Konzern. Die Stammaktionäre - derzeit ausschließlich der Wolfsburger Autoriese sowie die VW-Dachholding Porsche SE
Quelle: dpa-Afx