BERLIN/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Vertreter der Energiebranche haben sich in ersten Reaktionen positiv zu der Einigung der Bundesregierung auf eine Kraftwerksstrategie geäußert. "Der gordische Knoten bei der Kraftwerksstrategie wurde jetzt durchschlagen", sagte der Chef des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, Stefan Kapferer, am Montag in Berlin. Dies sei eine gute Nachricht für die Energiewende und für eine zuverlässige Stromversorgung von morgen. Beim Düsseldorfer Energiekonzern Uniper zeigte man sich zuversichtlich, einen Teil vom Kuchen abzubekommen. Die Bundesregierung hatte sich am Montag nach langem Ringen auf eine Strategie zum Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke in Deutschland geeinigt.
Uniper-Chef Michael Lewis erwartet, dass sein Konzern einen Teil der neuen Kapazitäten für Deutschland bauen wird. "Wir sind sehr erleichtert, dass die Bundesregierung sich auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Kraftwerksstrategie geeinigt hat", sagte der Manager. "Sobald wir die Details prüfen konnten, werden wir entscheiden, ob und mit welchen Investitionen wir uns beteiligen."
Aus Sicht von 50Hertz-Chef Kapferer stellt sich jetzt die Frage, wo die Kraftwerke gebaut werden sollen: "Jetzt kommt es auf die richtigen Standorte für diese neuen Backup-Kraftwerke an." Die Regionalisierung der Backup-Kraftwerke seien ein bedeutender Beitrag, um die Systemkosten beim Strompreis in den Griff zu bekommen. Nur so ließen sich Kosten einsparen, die durch den Netzausbau und die Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Stromproduzenten entstehen./lew/hoe/stw/men
Quelle: dpa-Afx