HONGKONG (dpa-AFX) - Die Fluggesellschaft Cathay Pacific muss Insidern zufolge an fast jedem dritten ihrer Airbus-A350-Jets Treibstoffschläuche erneuern. Die Airline habe ihre 48 Maschinen der Reihe überprüft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch und berief sich dabei auf eine mit der Sache vertraute Person. An 15 Maschinen habe sich Reparaturbedarf ergeben. Cathay selbst bestätigte am Mittwoch, dass es sich bei den fraglichen Teilen um Treibstoffleitungen handelt. Sechs Flugzeuge seien schon repariert.

Laut Bloomberg müssen die betroffenen Jets möglicherweise länger am Boden bleiben als gedacht. Denn Ersatzteile seien knapp.

Am Montag hatte eine A350-Maschine von Cathay Pacific auf einem Flug von Hongkong nach Zürich kehrtgemacht und war wieder in der chinesischen Sonderverwaltungszone gelandet. Cathay hatte dies allgemein mit dem Ausfall eines Bauteils begründet. Die Gesellschaft ließ in der Folge zunächst alle 48 Maschinen der Reihe am Boden und strich reihenweise Flüge. Bis einschließlich Samstag wurden nun 90 Verbindungen abgesagt.

Die A350-Jets werden ausschließlich von Triebwerken des britischen Herstellers Rolls-Royce angetrieben. Bei der ersten betroffenen Maschine vom Montag handelte es sich um die Langversion A350-1000 mit dem besonders starken Triebwerk vom Typ Trent XWB-97.

Dieser Antrieb hatte schon vor dem Vorfall bei Cathay heftige Kritik von Fluggesellschaften auf sich gezogen. Die arabische Fluggesellschaft Emirates lehnte im Herbst ab, eine größere Zahl von Airbus A350-1000 zu ordern. Als Grund nannte ihr Präsident Tim Clark die wartungsintensiven Triebwerke. Bei der Standardversion Airbus A350-900 kommt eine etwas schwächere Version des Triebwerks zum Einsatz.

Rolls-Royce hatte bereits mit seinem Triebwerkstyp Trent 1000 große technische Probleme. Das Modell kommt bei Boeings Großraumjet 787 "Dreamliner" zum Einsatz. Allerdings können die Kunden bei diesem Flugzeug unter zwei Antriebstypen wählen. Viele Fluggesellschaften entschieden sich angesichts der Probleme lieber für den "Dreamliner"-Antrieb von GE Aerospace , an dem auch der Münchner Triebwerkshersteller MTU mitarbeitet./stw/mne/mis

Quelle: dpa-Afx