ESSEN (dpa-AFX) - Das Interesse mehrerer Unternehmen an einer Beteiligung an der Stahlsparte von Thyssenkrupp schwindet offenbar. So habe sich die staatliche Emirates Steel Arkan aus Abu Dhabi zurückgezogen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen. Als Gründe wurden Sorgen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen sowie die Komplexität des Geschäfts genannt. Auch das Interesse der indischen JSW Steel soll den Informationen zufolge erlahmt sein. JSW und Thyssenkrupp wollten dies nicht kommentieren, Emirates Steel war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die frühere Konzernchefin Martina Merz hatte Thyssenkrupp als Gruppe weitgehend selbstständiger Unternehmen aufstellen wollen und auch eine Verselbständigung des schwankungsanfälligen Stahlgeschäfts favorisiert. Die Managerin war damit jedoch auf Widerstand gestoßen. Seit 1. Juni ist nun Miguel Ángel López Borrego am Ruder. Die EU-Kommission genehmigte erst kürzlich Fördergelder von bis zu zwei Milliarden Euro für die Stahlsparte durch den Bund und das Land Nordrhein-Westfalen für den Aufbau einer Produktion von klimafreundlich erzeugtem, sogenannten "grünen" Stahl./nas/men/zb

Quelle: dpa-Afx