LONDON (dpa-AFX) - Der angeschlagene schwedische Immobilienkonzern Samhällsbyggnadsbolaget i Norden (SBB) erwägt einen Börsengang seines Wohnungsgeschäfts. SBB habe die Bank SEB gebeten, Optionen für einen Börsengang entweder im vierten Quartal 2023 oder in der ersten Jahreshälfte 2024 auszuloten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag mit Verweis auf eine mit den Angelegenheiten vertraute Person. Der Immobilienkonzern beabsichtige, nach dem Börsengang eine wesentliche Beteiligung zu halten. Der Portfoliowert der SBB-Wohnimmobilien wurde auf 36,5 Milliarden Kronen (3,1 Mrd Euro) beziffert.
Als Alternative prüft SBB laut dem Bericht auch den Einstieg von ein bis zwei institutionellen Investoren, die die Hälfte des Wohnimmobilienportfolios übernehmen könnten. Die andere Hälfte wolle der Immobilienkonzern in diesem Fall behalten, hieß es weiter. Während bei SBB niemand erreichbar gewesen sei, habe SEB eine Stellungnahme abgelehnt.
Die in Stockholm ansässige SBB bemüht sich um die Beschaffung von Barmitteln, da sie mit einem Schuldenberg von 8 Milliarden Dollar und einer Reihe von Ratingherabstufungen zu kämpfen hat. Das Unternehmen erwartet einen Liquiditätsengpass von 8,1 Milliarden Kronen in den nächsten zwölf Monaten. Im Juli erlitt SBB einen Rückschlag: Gespräche über den Verkauf eines 51-prozentigen Anteils an einem Portfolio von Schulgebäuden an Brookfield Asset Management wurden abrupt beendet.
Die Probleme der SBB spiegeln die allgemeinen Turbulenzen der Immobilienmärkte weltweit wider, da höhere Zinsen auf die Bewertungen drücken. Sie werden auch in Schweden zu einem größeren Problem, wo die SBB viele öffentliche Gebäude wie Pflegeheime und Pflegeheime und Schulen besitzt./mne/tav/nas
Quelle: dpa-Afx