FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Finanzinvestor Cerberus nutzt den jüngsten Kursanstieg bei den Bankaktien Kreisen zufolge für den weiteren Abbau ihres Anteils an der Deutschen Bank
Die Deutsche-Bank-Aktie reagierte nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate kaum, nachdem sie im Xetra-Handel den siebten Tag in Folge gestiegen war. Bankaktien waren zuletzt unter anderem wegen der wieder anziehenden Zinsen stark gefragt. So zog der Börsenwert der Deutschen Bank in diesem Jahr bereits um etwas mehr als 30 Prozent auf fast 30 Milliarden Euro an.
Für Cerberus ist das Engagement bei der Deutschen Bank dennoch bisher ein Verlustgeschäft. Auch die jetzt angepeilten 14,15 Euro liegen noch unter dem Niveau, das die Aktie zum Zeitpunkt des Einstiegs innehatte. Cerberus hatte sich 2017 in der Hoffnung auf eine Erholung der Kurse zuerst bei der Commerzbank
Auch bei der Commerzbank hatte sich der US-Investor, der nach dem Höllenhund aus der griechischen Mythologie benannt ist, im Januar von Aktien getrennt. An der teilverstaatlichten Commerzbank hielt die von Investor Stephen Feinberg gemanagte Gesellschaft noch knapp drei Prozent der Anteile - nach zuvor etwas mehr als fünf Prozent.
Cerberus hatte sich in den vergangenen Jahren Finanzkreisen zufolge immer wieder für einen Zusammenschluss der beiden Häuser starkgemacht. Bei der Commerzbank war heftige Kritik des Hedgefonds mit dafür verantwortlich, dass der damalige Konzernchef Martin Zielke Ende 2020 gehen musste. 2021 hatten dann Berichte die Runde gemacht, Cerberus interessiere sich für den Kauf des Anteils von 15,6 Prozent, den der deutsche Staat nach seiner Rettungsaktion in der Finanzkrise 2008/2009 noch an der Commerzbank hält. Doch daraus wurde nichts.
Beim Konkurrenten Deutsche Bank war Cerberus auch als Berater für den jüngsten Sanierungskurs an Bord. Der seit April 2018 amtierende Konzernchef Christian Sewing hat dem Dax-Konzern einen grundlegenden Umbau verordnet inklusive des Abbaus Tausender Stellen./zb/he
Quelle: dpa-Afx