BERLIN (dpa-AFX) - Das Land Berlin plant keine Gebühren für zusätzliche Polizeikosten bei sogenannten Hochrisikospielen in Fußballstadien. "Ausgaben für Polizeieinsätze sind grundsätzlich durch die eingestellten Mittel im Landeshaushalt für die Polizei gedeckt und werden deshalb nicht gesondert für Fußballspiele erhoben", sagte die stellvertretende Sprecherin der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Sylvia Schwab, am Donnerstag auf dpa-Anfrage. Am Vortag hatten die Präsidenten der Rechnungshöfe der Länder den Beschluss gefasst, Gebührentatbestände einzuführen. Bislang hat der Stadtstaat Bremen als einziges Bundesland eine entsprechende Gebührenordnung.
"Vereine in der 1. Liga oder 2. Liga könnten das finanziell noch leisten. Aber Vereine aus unteren Spielklassen sehr wahrscheinlich nicht", sagte Schwab, "damit würde die Existenz der Vereine gefährdet werden. Das ist nicht in unserem Sinn."
Nur eine bundesweit einheitliche Regelung wäre eine sinnvolle Lösung. Bei einer Einzellösung würden laut Schwab zusätzliche Gebühren dazu führen, "dass Veranstalter in gebührenfreie Länder abwandern. Das würde nicht nur einen Imageverlust, sondern auch wirtschaftliche Nachteile für Berlin bringen."
Laut der seit dem 1. Januar 2019 bundesweit einheitlichen Einstufung der Störanfälligkeit von Sportveranstaltungen nach einem Ampelsystem gab es in der Saison 2018/2019 drei hohe Gefährdungsbewertungen von Spielen, in der darauffolgenden Spielzeit acht Ereignisse. In dieser Saison wurden bis zum 6. Oktober zwei Spiele als Partien mit hoher Gefährdung bewertet./fle/DP/he
Quelle: dpa-Afx