BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - An den deutschen Flughäfen haben Langstreckenflüge in den ersten drei Quartalen dieses Jahres die größten Zuwächse erzielt. Die Zahl der Passagiere auf der Langstrecke legte im Vergleich zum noch pandemie-geprägten Vorjahreszeitraum um 36,1 Prozent auf 28,4 Millionen Menschen zu, wie der Flughafenverband ADV am Donnerstag in Berlin berichtete. Damit wurde der Wert aus dem Vorkrisenjahr 2019 noch um 13,9 Prozent verfehlt.
Der innerdeutsche Verkehr wuchs im Vorjahresvergleich um 27,3 Prozent und die schon zuvor erstarkten Europaflüge legten noch um 17,2 Prozent zu. Für alle zusammen wurden 149 Millionen Ein- und Aussteiger gezählt. Das war zum Vorjahr zwar ein Wachstum von 21,5 Prozent, blieb aber immer noch 22,4 Prozent hinter den Zahlen aus der Vor-Corona-Zeit zurück. Deutschland liege damit weiter am Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte, kritisierte der Verband.
"Die Erholung des Luftverkehrs findet unter den Bedingungen eines weiter verschärften internationalen Wettbewerbs statt. Die hohen, nationalen Standortkosten verhindern eine vollständige Erholung des europäischen Marktes, weil sich europäische Airlines aus Deutschland zurückziehen", erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Zudem fürchte man eine Abwanderung von Umsteigern auf Drehkreuze außerhalb der EU, weil dort Mehrkosten für europäische Klimaabgaben umgangen werden könnten./ceb/DP/zb
Quelle: dpa-Afx