REMLINGEN (dpa-AFX) - Fast drei Wochen nach dem deutschen Atomausstieg hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke das marode Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel in Niedersachsen besucht. "Ich bin wirklich sehr froh, dass wir am 15.04. die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet haben und damit verhindern konnten, dass noch mehr hochradioaktiver Müll anfällt", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag zu Bürgerinitiativen vor dem Gelände. "Ich kann Ihnen sagen, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, sondern dass mich das in den letzten Monaten massiv beschäftigt hat." Teilweise seien mit großer Leichtfertigkeit der Weiterbetrieb gefordert und die Probleme mit dem nicht vorhandenen Endlager komplett ignoriert worden.
In dem ehemaligen Bergwerk im Landkreis Wolfenbüttel liegen rund 47 000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle, doch das Bergwerk ist nicht stabil. Durch Risse dringt immer wieder salzhaltiges Wasser ein, daher hat der Bundestag beschlossen den radioaktiven Abfall aus der Asse möglichst schnell zu bergen. Dafür gibt es den Plan eines Zwischenlagers in unmittelbarer Nähe. Dies sorgt in der betroffenen Region für starke Kritik und führte zuletzt sogar dazu, dass ein kritischer Begleitprozess beendet wurde./svv/DP/mis
Quelle: dpa-Afx